Ausschreibung und Betreuung des Gasbetriebs auf der Deponie Dreieich-Buchschlag in den Jahren 2008 bis 2017 sowie Folge-Ausschreibung
Auftraggeber
Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt, Galvanistraße 28, 60486 Frankfurt am Main
Zielsetzung
Im Jahr 2008 wurde der Betrieb der Deponiegasfassung, - verwertung und –entsorgung auf der Deponie Dreieich-Buchschlag neu ausgeschrieben und damit in den öffentlichen Wettbewerb gestellt. Dadurch konnte eine deutliche Kostenreduzierung erzielt werden. Dieser Betreibervertrag (Auftragnehmer: Fa. Rytec GmbH) läuft im Frühjahr 2017 aus. Der weitere Betrieb der Deponiegasfassung, -entsorgung und –verwertung muss daher neu ausgeschrieben werden. Es wird der Zeitraum bis Ende 2022 gewählt, da zu diesem Zeitpunkt die EEG-Förderfrist endet und sich somit die Rahmenbedingungen für die Kostenkalkulation grundlegend ändern.
Leistungsumfang
Die aktuelle Ausschreibung basiert auf den Betriebserfahrungen der zurückliegenden Jahre, in denen der Betrieb permanent angepasst und optimiert wurde. Anlagentechnisch handelte es sich im z.B. um den Einbau eines Tandemmischers am betreibereigenen BHKW und um den Umbau am AG-eigenen Gasmotor GM III.
Durch die Ingenieurgruppe RUK GmbH wurden neben der Betreuung des Gasbetriebs deponieseitig ausgewählte Gasbrunnen einer Brunnenregenerierung unterzogen. Zudem wurde die Machbarkeit einer Deponiestabilisierung geprüft und eine aktuelle Deponiegasprognose gerechnet (auf 55%CH4 gerechnete Gasmenge in 2016: ca. 200 m3/h).
Die Ausgangslage für den neuen Gasbetrieb ist demnach:
- GM II, vorhanden, im Besitz des AG:Hauptmotor Gutgas,
- Ersatz-BHKW, zu gestellen durch AN samt Vorrichtung zur Schwachgasverwertung und Einbindung in die Infrastruktur: Hauptmotor Schwachgas,
- GM III, vorhanden, im Besitz des AG, durch AN zur Schwachgasverwertung umzurüsten: Spitzenlastmotor Schwachgas und Reservemotor Gutgas,
- Nachrüstung für eine optimierte Regelung der Deponiegasfassung (Reagieren auf Witterungseinflüsse).
Realisierung
Bekanntmachung: Februar 2017, Submission März 2017, Betriebsbeginn August 2017
Resümee
Neben der Gutgas- ist auch die Schwachgasverwertung fortzusetzen. Ein Betrieb alleinig mit den AG-eigenen Gasmotoren wird aufgrund ihres Alters von 25 Jahren unter dem Gesichtspunkt der Betriebsstabilität nicht mehr gestattet, ein zusätzliches BHKW ist bereitzustellen. Die Definition der deponiegastechnischen Randbedingungen muss im Zeitraum der auslaufenden Deponiegasproduktion einen immer größeren Schwankungsbereich berücksichtigen.
Es wird von der Aufrechterhaltung der Deponiegasverwertung bis zum Jahr 2032 ausgegangen.
Weitere Referenzen
Die Ingenieurgruppe RUK GmbH bearbeitet an weiteren Standorten Fragen der Gasfassung, -entsorgung und verwertung:
- Deponie Lampertheim, ZAKB Kreis Bergstraße, Ersatzbeschaffung BHKW, 2014-2015 sowie Testbetrieb Schwachgasfackel CHC, 2014-2016
- Deponie Brandholz, RMN Rhein-Main Deponienachsorge, Ingenieurleistungen zur Gasverwertungsanlage für Bio- und Deponiegas, seit 2015
- Deponie Bruchsal, LK Karlsruhe, Konzeptionierung der zukünftigen Entgasung und Gasverwertung, 2017
- Deponie Monte Scherbelino, Umweltamt der Stadt Frankfurt, NKI, 2016-2017
- Deponie Nauroth, LK Altenkirchen, NKI (Nationale Klimaschutzinitiative), 2016-2018.