Altdeponie Monte Scherbelino - Planung, Durchführung und Erstellung einer Potenzialstudie im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI)
Auftraggeber
Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt, Galvanistraße 28, 60486 Frankfurt am Main
Zielsetzung
Von 1927 bis 1968 wurde im Frankfurter Stadtwald zur Entsorgung der im Stadtgebiet Frankfurt am Main anfallenden Abfallstoffe die Haldendeponie "Monte Scherbelino" betrieben. Die Altdeponie enthält etwa 18 Mio. m3 Abfallstoffe, die auf einer Grundfläche von rd. 24 ha abgelagert wurden. Im Zuge der Aufbringung einer Oberflächenabdichtung (OAD) wurden im Kuppenbereich der Altdeponie 5 Gasbrunnen (GB) installiert, über die derzeit jedoch keine Entgasung stattfindet. Durch die Ingenieurgruppe RUK GmbH wurde im Oktober 2015 ein Konzept für einen Gasabsaugversuch nach Fertigstellung der OAD ausgearbeitet. Mit diesem Versuch sollten die Randbedingungen für eine optimale Entgasung der Deponie ermittelt werden. Zwischenzeitlich wurde darüber hinaus beschlossen, dieses Konzept um die grundsätzliche Konzeptionierung von Versuchen zur Deponiebelüftung sowie einer dazugehörigen Potenzialstudie zu erweitern, um die Durchführbarkeit einer In-situ-Stabilisierung der Deponie und damit einer weitergehenden Emissionsminderung sowie mittelfristig einer frühzeitigeren Entlassung aus der Nachsorge zu ermitteln.
Beim Projektträger Jülich (PtJ) wurde deshalb ein Antrag auf Förderung der Potenzialstudie zum Einsatz geeigneter Technologien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei stillgelegten Siedlungsabfalldeponien im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gestellt. Nach Vorlage des Zuwendungsbescheids erfolgte von Oktober 2016 bis November 2017 die Durchführung der Potenzialstudie. Hierbei wurden umfangreiche Untersuchungen am Gasfassungssystem durchgeführt und ausgewertet. Die Potenzialstudie kommt zu dem Schluss, dass der Standort Deponie Monte Scherbelino für die Durchführung einer in Situ Stabilisierung geeignet ist. Hierzu sind jedoch vorausgehende Arbeiten zur Erweiterung des Gasfassungssystems erforderlich. Nach Errichtung und Inbetriebnahme einer Schwachgasbehandlungsanlage kann anschließend eine aerobe In-Situ Stabilisierung durchgeführt werden, um so die noch vorhandene Restorganik im Deponiekörper beschleunigt abzubauen.
Leistungsumfang
Die Ingenieurgruppe RUK GmbH wurde vom Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main mit folgenden Arbeiten beauftragt:
- Planung der Voruntersuchungen und Ausschreibung einer Absauganlage
- Ingenieurtechnische Betreuung der Voruntersuchungen
- Erstellen der Potenzialstudie
Realisierung
Die Planung und Ausschreibung des Absaugversuchs erfolgen im 1. und 2. Quartal 2017. Die Durchführung der Voruntersuchungen und die Erstellung der Potenzialstudie sind im Anschluss bis November 2017 realisiert worden.
Weitere Referenzen
Die Ingenieurgruppe RUK GmbH betreut(e) u. a. an folgenden Deponien ebenfalls NKI-Projekte zur Erstellung von Potenzialstudien und / oder Absaugversuchen bzw. bei der Antragstellung zu diesen Maßnahmen:
- Deponie Ellerstadt, Landkreis Bad Dürkheim
- Deponie Nauroth, Landkreis Altenkirchen
- Deponie Scheinberg, Landkreis Lörrach
- Deponie Leppe, Oberbergischer Kreis