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Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Deponie Saarburg

Auftraggeber

Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier, Löwenbrückner Straße 13-14, 54290 Trier

Zielsetzung

Die Deponie Saarburg wurde von 1955 bis 1995 betrieben. Die Deponie wurde in einer Talklinge angelegt, es sind hier seitliche Grundwasserzuflüsse vorhanden. Die Deponie verfügt über keine Basisabdichtung, Sickerwasserfassung nur im Gemisch mit Grund- oder Hangwasser, keine Deponiegaserfassung. Der Untergrund ist klüftig, wodurch weiträumige und nicht exakt eingrenzbare Grundwasserverunreinigung entstanden sind.

Ein Sanierungskonzept bis hin zum endgültigen Erreichen wasserwirtschaftlich verträglicher Einleitwerte in den angrenzenden Bach ist gefordert. Um dieses Ziel zu erreichen, werden folgende Sanierungsmethoden diskutiert:

  • Rückbau der Deponie mit Umlagerung der Abfälle zu einer nach dem Stand der Technik betriebenen Deponie, ggfs. unter Aussortierung heizwertreicher Anteile
  • Nachhaltige und umfassende Sicherung der Deponie vor Ort nach dem Stand der Technik bzw. In-Situ-Stabilisierung.

Leistungsumfang

Repräsentative Untersuchung zur Ermittlung von Art und Abbaugrad des abgelagerten Abfalls, Prüfung der Ablagerungsfähigkeit anhand des Vergleichs der analytischen Untersuchungen der Abfallproben mit den wesentlichen Zuordnungskriterien, Prüfung der Abfallbehandlung zur Festlegung, ob und welche Teilströme in einer MBA vorbehandelt werden müssen bzw. können. Folgende Schritte wurden durchgeführt:

  • Untersuchungsprogramm sowie Ingenieurplanung und Ausschreibung der Bohrarbeiten,
  • örtliche Bauüberwachung und SiGe-Koordination,
  • Materialgewinnung, Probenvorbereitung und Probenahme während der Bohrungen,
  • Aufbereitung der Ergebnisse.

Es wurden vier Bohrungen durchgeführt: zwei Bohrungen auf Böschungsbermen und zwei Bohrungen auf dem Plateau. Mit den Bohrungen auf den Bermen wurde der alte Abfall erfasst, auf dem Plateau wurde der neuere Abfall erbohrt. Die Bohrtiefe betrug etwa 20 m. Als Bohrverfahren wurde eine verrohrte 600 mm Greiferbohrung festgelegt.

In der Deponie wurde eine abnehmende Schadstoffbelastung mit zunehmendem Abfallalter, d. h. mit zunehmender Deponietiefe festgestellt.

Realisierung:  2008

Resümee:

In der einfachsten Variante verursacht der Rückbau etwa vergleichbare Kosten wie die Sicherung. Die Sicherung ist wegen des klüftigen Untergrunds mit Unwägbarkeiten verbunden. Der Rückbau führt zu einer kompletten Beseitigung der Umweltgefährdung.

Aus technischer Sicht soll der Rückbau weiterverfolgt werden. Der abgelagerte Abfall ist weitgehend stabilisiert, so dass geringe Emissionen beim Abgraben und nach erneuter Deponierung sowie keine Beeinträchtigung außerhalb der Deponie beim Abgraben zu erwarten sind. Genehmigungsrechtlich zulässig ist der Rückbau, wenn zuvor heizwertreiche Abfälle aussortiert und als solche verwertet bzw. behandelt werden.

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