Deponie Lampertheimer Wald - Planung und Bau von Oberflächenabdichtung und Entgasung auf Deponieabschnitt BA 3
Auftraggeber:
Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße, Außerhalb 22, D – 68623 Lampertheim
Zielsetzung:
Die Ingenieurgruppe RUK wurde vom ZAKB mit der Planung und Bauleitung für die Oberflächenabdichtung und Entgasung des Deponieabschnitts BA 3 beauftragt.
Folgende Planungsziele wurden verfolgt:
- Änderung der Oberflächenabdichtung: Vereinfachtes Oberflächen- abdichtungssystem gemäß Ausnahme- genehmigung nach § 14 Absatz 6 DepV. Die Ausnahmegenehmigung wurde vom ZAKB mit der Stilllegung, die zum 15.07.2005 angezeigt wurde, beantragt.
- Anpassung der Gasbrunnen und der Gassaugleitungen an die Oberflächenabdichtung.
- Änderung des Rekultivierungszieles: Abkehr vom Rekultivierungsziel „Wald“, stattdessen Erlangung einer Biotopvielfalt, die durch Hecken, einzelne Sträucher, Wiesen und Trockenrasen erreicht wird.
- Änderung der naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen und Ersatzaufforstungsflächen.
- Begleitende Maßnahmen: Profilierung der Böschungen zur Erreichung der Böschungsneigung von 1 : 2,5 mindestens, Neuanlage der Deponiewege und Aufgabe der Zuwegungen zu den Gasbrunnen, Neuanlage der Entwässerungsgräben.
Leistungsumfang:
Die Planungslösung sah als Abdichtungssystem eine mineralische Abdichtung (Bentokiesabdichtung alternativ Trisoplast) mit geotextiler Entwässerungsschicht sowie der Ausbildung der Rekultivierungsschicht als Wasserhaushaltsschicht vor. In der Ausschreibung wurden allerdings Nebenangebote zugelassen, die sich dann als günstiger herausstellten.
Zur Ausführung kam ein Oberflächenabdichtungssystem mit folgendem Aufbau:
- Gasdrän- und Ausgleichsschicht, d = 0,5 m
- KDB-Auflager, d = 0,1 m (Feinplanum)
- KDB strukturiert, 2,5 mm mit BAM-Zulassung
- mineral. Entwässerungsschicht, d = 0,3 m (Drän- und Schutzfunktion)
- Rekultivierungsboden als Wasserhaushaltsschicht, d = 1,5 m
Aufgrund der teilweise sehr steilen Böschungen der temporären Abdeckung waren in der Bauausführung umfangreiche Abfallumlagerungen notwendig. Der Abfall wurde teilweise im Baufeld und teilweise auf einem weiteren Deponieabschnitt wieder eingebaut.
Von der Genehmigungsbehörde wurde die Anlage von zwei Lysimeterfeldern zur Überwachung der Wasserhaushaltsschicht gefordert. Diese wurden auf der West- und Ostböschung angelegt und mit Tensiometern, Feuchtefühlern und Kippzählern für Oberflächenabfluss und Dränabfluss ausgerüstet.
Realisierung:
Die Planung wurde im Jahr 2007 vorgelegt. Die Genehmigung wurde, v.a. wegen der Abstimmung des Rekultivierungsziels, erst im Jahr 2009 erteilt. Die Ausschreibung der Maßnahme erfolgte im Jahr 2010. Die wesentlichen Bauarbeiten fanden in den Jahren 2011 und 2012 statt.